Durch mobile Geräte und ihre hochqualitativen Kameras ist Fotografieren deutlich besser und einfacher geworden. Schließlich tragen wir das Smartphone so selbstverständlich wie den Hausschlüssel mit uns herum – eine Kamera dagegen nicht so häufig. Die eifrigsten Nutzerinnen und Nutzer der Fotofunktion sind allerdings Kinder und Jugendliche.
Fotografieren ist eine sehr kreative Ausdrucksmöglichkeit. Dies geht mit dem Smartphone schnell und zudem absolut niedrigschwellig. Bereits Kleinkinder sind dazu schon in der Lage. So können Motive ständig und überall in Sekundenschnelle eingefangen werden. Die Bilder lassen sich auch gleich mit entsprechenden Apps bearbeiten oder mit Filtern aufhübschen. Das Smartphone dient dann zusätzlich als Foto- und Erinnerungsalbum. Die Ergebnisse lassen sich mühelos senden, droppen oder auf Social-Media-Kanälen hochladen. Dort gibt es für die Bilder Zuspruch und Likes, das erhöht die Motivation, weiterzumachen. Doch wie ein reflektierter Umgang aussieht, müssen wir ihnen zeigen.
Ein Foto zu machen ist zunächst mal nichts Schlechtes. Nur was dann in den sozialen Medien damit geschieht, kann folgenreiche Probleme nach sich ziehen.
In sozialen Netzwerken gibt es nicht nur heiteren Zuspruch, sondern auch erheblich viel Neid, Hass und üble Beschimpfungen. Da werden auch dumme und verletzende Bemerkungen über das Aussehen gemacht. Wenn Jugendliche etwas aufgrund ihrer Figur kritisiert, beschimpft oder diskriminiert werden, lautet der Fachausdruck für diese Form nicht tolerierbaren Verhaltens Bodyshaming.
Aus Jux werden oft Fotos von Mitschülerinnen und -schülern in ungünstigen oder peinlichen Situationen geschossen und anschließend über den Klassenchat oder über soziale Medien verbreitet. Meist wird dabei nicht bedacht, welche Wirkung dies auf die betroffene Person haben kann. Und ehrlichweise muss auch eingeräumt werden, dass manche Jugendliche die negativen Folgen billigend in Kauf nehmen. Nur durch frühzeitige Aufklärung lassen sich schlimme Vorfälle eindämmen, aber vermutlich nie ganz verhindern.
Eine Weile gab es den brutalen Trend, sich beim gegenseitigen Prügeln oder das Verprügeln von anderen zu filmen. Auch wenn diese Entwicklung nachgelassen hat, kommt sie durchaus noch immer vor. Übrigens: Das Verbreiten von Filmen mit Gewalt ist strafbar.
Challenges sind auf Deutsch Herausforderungen. Vor ein paar Jahren gab es mal die Ice-Bucket-Challenge unter Erwachsenen. Vor laufender Kamera schütteten sich Erwachsene einen Eimer mit Eiswürfeln über den Kopf. Diese Aktion war mit einem bestimmten Spendenzweck verbunden: Damit sollte die Aufmerksamkeit auf eine seltene Nervenkrankheit gelenkt werden. Bei Kindern und Jugendlichen hingegen dienen die vielen Challenges nicht einem sozialen Zweck oder Anliegen, sondern zählen eher zu den Mutproben, die dann über soziale Medien verbreitet werden. Und viele davon sind sehr gefährlich. Zum Beispiel die Kulikatika-Challenge: Hier werden Kühe auf der Weide erschreckt. Manche Jugendliche filmen sich auch auf Gleisen vor einem herannahenden Zug. Bei der Blackout-Challenge über Tiktok geht es darum, sich die Luft bis zur Ohnmacht abzuschnüren. Ein zehnjähriges Mädchen starb, ein zwölfjähriger Junge ist seitdem hirntot. Kurz: Um zu verhindern, dass Kinder an solchen Trends teilnehmen, bedarf es Aufklärung.
Gerade in sozialen Netzwerken setzen besonders die Fotos der Vorbilder Jugendliche unter Druck, sie sind oft unsicher und verfügen noch nicht über großes Selbstbewusstsein. Durch Bilder von megaschlanken, superhübschen oder durchtrainierten Stars fühlen sich viele Mädchen und Jungen schnell zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein oder zu hässlich. So etwas fördert Minderwertigkeitsgefühle und Komplexe. Dass diese Bilder oft auch mit Photoshop oder Filtern bearbeitet wurden, ist dabei den wenigsten klar. Jungen und Mädchen sprechen nur selten mit jemandem über diese schlechten Gefühle. Die inneren Konflikte können aber zu Essstörungen und Depressionen führen. Darum ist es klug, sich mit seinen Kindern die Postings anderer Personen anzusehen, die negativen Reaktionen zu thematisieren und zu reflektieren.
Wenn sich Jugendliche recht freizügig abbilden, weil es vielleicht ihre Vorbilder so tun, ist ihnen nicht bewusst, dass sie bestimmte Signale aussenden. Den meisten ist noch nicht einmal klar, warum ihre Aufnahmen von anderen vielleicht als „sexy“ empfunden werden können. Trotzdem müssen wir mit ihnen darüber reden, weil das heute auch zur sexuellen Aufklärungsarbeit von Eltern und pädagogischen Fachkräften gehört.
Unter einigen Erwachsenen ist es anscheinend üblich, sich Nacktfotos zu senden und sich hinterher darüber aufzuregen, dass diese intimen Bilder im Netz landen. Kindern und Jugendlichen geht es ähnlich. Es gibt fast keine Schule, an der noch nicht zu einem Sexting-Vorfall kam. Doch warum geschieht so etwas überhaupt?
Ein klassisches Beispiel: Ein 12-jähriges Mädchen hat sich in der Schule in einen 13-Jährigen verliebt. Er verspricht, dass sie ein Paar werden, sobald sie ihm ein Foto ihrer nackten Brüste sendet. Ist das Mädchen sehr verliebt, lässt es sich drauf ein. Doch der Junge schickt das Bild über das Netz überall herum. Das Mädchen ist blamiert und leidet. Solche Vorfälle gab es auch schon umgekehrt. Da bat dann das Mädchen um ein Penisfoto. Der Umgang mit Nacktbildern und die damit verbundene Problematik sollte Grundbestanteil der sexuellen Aufklärung sein. Das gilt auch für Dickpics.
Leider bekommen sehr viele Frauen, aber eben auch sehr viele Minderjährige ungewollt Penisbilder, sogenannte Dickpics, geschickt. Das ist nicht hinnehmbar und darauf sollte auch nicht direkt reagiert werden. Aber Anzeige, soweit der Absender bekannt ist, sollte unbedingt erstattet werden.
Das Smartphone hast du immer wie deinen Schlüssel dabei. Darum kannst mit seiner Kamera ständig und überall tolle Fotos und Videos machen und so bestimmte Momente und besondere Motive festhalten. Das ist schön und auch sehr kreativ. Mit dem Smartphone bearbeitest du die Bilder sofort, verwendest Filter und kannst noch jahrelang im Bilderordner wie in einem Fotoalbum herumblättern. Mit dem Smartphone kannst du die Aufnahmen sofort versenden oder auf ein anderes Smartphone droppen. In den sozialen Medien bekommst du dafür viele Likes, was ein großer Anreiz ist, damit weiterzumachen. Aber das Thema Fotos und Bilder hat auch negative Seiten. Denn manchmal können Fotos auch sehr viel Ärger und schlechte Gefühle verursachen.
Schlechte Reaktionen: In sozialen Netzwerken gibt es nicht nur heiteren Zuspruch, sondern auch viel Neid, Hass und üble Beschimpfungen. Da werden auch dumme und verletzende Bemerkungen über das Aussehen anderer Personen gemacht. Wenn Jugendliche zum Beispiel als zu dick, zu dünn oder zu verpickelt kritisiert, beschimpft oder diskriminiert werden, lautet der Fachausdruck dafür Bodyshaming.
Cybermobbing: Manchmal werden aus Spaß Fotos von Mitschülerinnen und -schülern in ungünstigen oder peinlichen Situationen geschossen und anschließend über den Klassenchat oder über soziale Medien verbreitet. Das kann für die abgebildete Person aber auch schlimme Folgen haben. Es gibt Kinder und Jugendliche, die so etwas machen, ohne groß vorher darüber nachzudenken. Andere tun dies auch mit voller Absicht. Das ist dann Cybermobbing.
Klar, jeder findet das Foto einer Person, die gerade in Hundekacke getreten ist, lustig. Aber du findest es gar nicht witzig, wenn du die Person bist und die ganze Onlinewelt es sehen kann.
Happy Slapping: Happy Slapping heißt auf Deutsch so viel wie „fröhliches Verkloppen“. Dabei handelt es sich um Foto oder Videos, die jemanden, der verprügelt wird, zeigen. Das Verbreiten von Filmen mit Gewalt ist allerdings strafbar.
Challenges: Challenges (sprich: Tscheläntschäs) bedeutet Herausforderungen. Vor ein paar Jahren gab es die Ice-Bucket(sprich: Eisbacket)-Challenge unter Erwachsenen, die sich vor laufender Kamera einen Eimer mit Eiswürfeln übergeschüttet haben. Diese Aktion war mit einem Spendenzweck verbunden: Damit sollte die Aufmerksamkeit auf eine seltene Nervenkrankheit gelenkt werden. Bei Kindern und Jugendlichen sind die vielen Challenges aber meist eher Mutproben, die dann über soziale Medien verbreitet werden. Und viele davon sind sehr gefährlich. Zum Beispiel die Kulikatika-Challenge: Hier werden Kühe auf der Weide erschreckt. Manche Jugendliche filmen sich auch auf Gleisen vor einem herannahenden Zug. Das kann tödlich enden. Bei der Blackout-Challenge über Tiktok geht es darum, sich die Luft bis zur Ohnmacht abzuschnüren. Ein zehnjähriges Mädchen starb dabei, ein zwölfjähriger Junge ist seitdem hirntot. Also: Finger weg von Challenges. Sie sind einfach viel zu gefährlich.
Druck: In sozialen Netzwerken setzen die Fotos der Vorbilder Kinder und Jugendliche besonders unter Druck und verunsichern sie. Durch Bilder von megaschlanken, superhübschen oder durchtrainierten Stars fühlen sich viele Mädchen und Jungen zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein oder zu hässlich. So etwas fördert Minderwertigkeitsgefühle und Komplexe. Das ist sehr gefährlich, weil dies zu Essstörungen und Depressionen führen kann. Leider sprechen Kinder und Jugendlichen selten mit jemandem über ihre schlechten Gefühle.
Freizügigkeit: Es ist keine gute Idee, Fotos von sich mit wenig oder gar keinen Klamotten zu machen und zu verschicken oder zu teilen. Denn damit sendest du bestimmte Signale an Erwachsene aus, die sich mit Kindern über Sex unterhalten oder sich mit ihnen zum Sex verabreden wollen. Diese Problematik sollte unbedingt im sexuellen Aufklärungsunterricht thematisiert werden.
Sexting:
Sexting ist, wenn Personen Nacktbilder von sich verschicken. Die Chancen, dass diese Fotos im Netz landen und von allen gesehen werden, sind groß. Es gibt fast keine Schule, an der es keinen Sexting-Vorfall gibt. Doch wie kommt es dazu?
Ein typisches Beispiel: Ein 12-jähriges Mädchen hat sich in der Schule in einen 13-Jährigen verliebt. Er verspricht, dass sie ein Paar werden, sobald sie ihm ein Foto ihrer nackten Brüste gesendet hat. Ist das Mädchen sehr verliebt, lässt es sich darauf ein. Doch der Junge schickt das Bild überall herum. Das Mädchen ist blamiert und leidet. Solche Vorfälle gab es auch schon umgekehrt. Da bat dann das Mädchen um ein Penisfoto.
Penisfoto: Es gibt Jungen und Männer, die es für eine besonders gute Idee halten, jemand anders einfach so eine Aufnahme ihres Penis zu schicken. Das wird Dickpic genannt. Dick ist englisch für Penis und Pic steht für Picture (Bild). Bitte sende niemals selbst solche Bilder herum. Bekommst du so eine Aufnahme, solltest du auf keinen Fall darauf reagieren. Du kannst aber gemeinsam mit deinen Eltern bei der Polizei Anzeige erstatten.