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Soziale Medien

Soziale Netzwerke

Soziale Netzwerke sind keine Erfindung des Internetzeitalters, sondern so alt wie die Menschheit selbst. Denn wir alle haben schon sehr lange vor dem Internetzeitalter in sozialen Netzwerken gelebt. Zu diesen Gemeinschaften zählen unter anderem Familien, Kollegen und Kolleginnen, die Kirchengemeinde, der Chor, der Fußballverein oder die Schulklasse und vieles mehr. Der Mensch erlebt sich nur in Gemeinschaft – darum braucht er sie. Ganz gleich ob Kinder oder Erwachsene.

Ein Mädchen schaut auf ihr Handy, während verschiedene Symbole und Emojis aus dem Handy schweben.

Was geschieht in sozialen Netzwerken?

In sozialen Netzwerken jenseits des Internets treffen wir Verabredungen und tauschen uns zu allen möglichen Dingen aus. Bei Sorgen und Problemen stehen einem Menschen in diesen Gemeinschaften hilfreich mit Rat und Tat zur Seite. In solchen Beziehungen bleibt es allerdings nicht aus, dass es auch zu Zwistigkeiten kommen kann. Ganz ähnlich verhält es sich bei sozialen Netzwerken im Internet. Mit entscheidenden Unterschieden.

  • Die positiven Seiten der sozialen Medien im Netz
    • Wir können am Leben anderer Menschen teilnehmen, ohne dass wir zur gleichen Zeit aufeinandertreffen.
    • Wir halten zu Menschen losen Kontakt, die in eine andere Stadt oder ein anderes Land gezogen sind. 
    • Es ist möglich, Anteil am Leben anderer Menschen zu haben.
    • Soziale Netzwerke haben keine großen Hürden und sind leicht zu bedienen.
    • Jeder kann selbst entscheiden, was er von sich preisgeben möchte.
    • Sie geben einem die Chance, sich selbst darzustellen.
    • Soziale Netzwerke machen Spaß und sind unterhaltsam.
    • Sie können auch sehr informativ und aufklärend sein.
  • Die negativen Seiten der sozialen Medien im Netz
    • Der Begriff der Freundschaft wird inflationär eingesetzt. Wir sind plötzlich im Internet in sozialen Netzwerken mit Menschen "befreundet", die wir nicht mal persönlich kennen. Bekanntschaft trifft es eher, das klingt aber zugegebenermaßen nicht so positiv.
    • Die Selbstdarstellung im Netz ist nie natürlich, sondern immer eine Inszenierung.
    • Ein Posting hat immer zwei Ebenen: 1. das, was wir mit damit sagen wollen und 2. was andere tatsächlich verstehen oder wie es bei ihnen ankommt. Das muss nicht zwingend übereinstimmen.
    • Es gibt keine Kontrolle darüber, was andere Menschen kommentieren. Das kann sehr verletzend sein. Und alle Anderen sehen es auch.
    • Soziale Netzwerke werden von kommerziellen Firmen genutzt, um ihre Werbung genauer zu adressieren.
    • Soziale Netzwerke sind nicht wirklich kostenlos, sondern ihre Betreiber werten die Daten ihrer Nutzer*innnen aus. Auch dass unsere Daten verkauft werden, ist ein offenes Geheimnis. 
    • Soziale Netzwerke sind ein perfekter Umschlagplatz für Lügen, Fake News, Verschwörungstheorien und die unterschiedlichsten politischen und nicht selten radikalen Agenden.
    • Der Ton in sozialen Netzwerken kann schnell rau und heftig werden. Sie sind ein mächtiges Instrument, um die politische Stimmung anzuheizen.

Wie Erwachsene soziale Medien nutzen

Ein Mann mittleren Alters sitz in einem Sessel und schaut freundlich in ein Laptop
 

Erwachsene nutzen soziale Medien anders. Die ersten Netzwerke im Internet widmeten sich mit LinkedIn oder Xing der beruflichen Orientierung. Dort wurden wichtige Kontakte geknüpft und Jobs angeboten. Als später Facebook & Co hinzukamen, schwappte auch das Privatleben ins Internet. Erwachsene nutzen soziale Medien, um mit anderen Kontakt zu bleiben, am Leben anderer teilzuhaben oder sich selbst darzustellen.

Zwei Kinder schauen auf einen Computerbildschirm mit der geöffneten Medienquiz-Seite.

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Wie Kinder und Jugendliche soziale Medien nutzen

Ein junges Mädchen mit Zöpfen blickt angeregt auf ein Handy


Kinder und Jugendliche nutzen soziale Netzwerke recht ähnlich. Aber es gibt einen eklatanten Unterschied. Während Erwachsene in der Regel ihre Ich-Findung bereits hinter sich haben, befinden sich Kinder und Jugendliche auf einem Weg und suchen nach Orientierung. Noch wissen sie nicht, wer sie eines Tages mal sein werden oder was ihnen die Zukunft in Sachen Beruf oder Liebe bringen wird. In dieser Lebensspanne sind sie äußerst unsicher und verletzlich. Darum sind für sie soziale Netzwerke ein probater Weg, sich und ihre Wirkung auf andere auszuprobieren. Aus diesem Grund stylen sich zum Beispiel viele Mädchen und nutzen Filter, um kleine Schönheitsfehler wie Pickel zu beseitigen. Sie machen sich oft älter und wollen mit ihren Vorbildern aus dem Netz oder ihren Freund*innen mithalten. Das ist aber leider meistens ein Rennen, das sie nicht gewinnen können. Aber davon lassen sich Töchter und Söhne nicht abhalten.
 

Zwei Kinder schauen auf einen Computerbildschirm mit der geöffneten Medienquiz-Seite.

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Was können Erziehende tun?

Soziale Medien sind heute ein Teil der Jugendkultur und ein digitaler Spielplatz, um sich auszuprobieren. Die meisten Netzwerke sind ab 13 Jahren, aber Kinder halten sich nicht daran und keiner der Betreiber kontrolliert das. Gerade wegen der negativen Eigenschaften würden viele Eltern am liebsten ihren Kindern deren Nutzung verbieten. Das wäre aber nicht nur unrealistisch, sondern auch wenig hilfreich. Schließlich müssen sie den Umgang mit den diversen Herausforderungen der digitalen Welt und den Gefühlen, die diese auslösen, erlernen. Nun können wir Kinder nicht vor allen negativen Erlebnissen bewahren, aber sie mit dem nötigen Rüstzeug ausstatten. Der beste Schutz ist, wenn wir mit ihnen über die Vorzüge und die Kehrseiten sozialer Medien sprechen, ohne den Hauch eines möglichen Verbotes darüberschweben zu lassen. Denn nur dann akzeptieren Kinder und Jugendlichen die Leitplanken, die wir ihnen für soziale Medien mitgeben möchten.
 

Schutzplanken für soziale Medien

Ein junges Mädchen schaut erschrocken auf ihr Handy


Kinder und Jugendliche sollten in sozialen Medien nicht...

  • ... zuviel von sich preisgeben.
  • ... zu offenherzig und vertrauensvoll sein.
  • ... ihr Wohlbefinden zu stark von Likes abhängig machen.
  • ... positive und negative Reaktionen zu hoch bewerten.
  • ... Kommentare zu ernst nehmen.
  • ... bei Kontaktanbahnungen durch Fremde (Cybergrooming) zu gutgläubig sein.
  • ... freizügige Bilder mit wenig oder mit gar keiner Kleidung posten.
  • ... echte Freunde mit Freunden im Netz gleichwertig setzen.
  • ... das Smartphone über Nacht im Zimmer behalten.
  • ... bei durch Netzwerke verursachte Ängste, Probleme und Sorgen den Kummer in sich hineinfressen, sondern Erziehende rufen.
     


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Kindgerecht erklärt

Soziale Netzwerke gab es schon vor dem Internet. Dazu gehören Freunde, Familie oder der Fußballverein. Das sind alles Menschen, die du persönlich kennst. In sozialen Netzwerken im Internet bist du aber auch mit Leuten befreundet, die du nicht persönlich kennst. Einerseits kannst du dich so darstellen, wie du möchtest, dass andere dich sehen: cool, lustig oder schlau. Anderseits hast du nicht in Hand, wie andere darauf reagieren. Likes sind ja in Ordnung, aber bösartige Kommentare können für schlechte Gefühle sorgen.

Außerdem musst du wissen, dass solche Netzwerke nicht wirklich kostenlos sind, weil die Betreiber dich beständig ausspionieren und Geschäfte mit diesen Informationen über dich machen. Außerdem können Erwachsene mit dir in Kontakt treten, die es nicht gut mit dir meinen. Darum ist es wichtig, dass du nicht zu viel von dir preisgibst und nicht zu gutgläubig bist.