Soziale Netzwerke sind keine Erfindung des Internetzeitalters, sondern so alt wie die Menschheit selbst. Denn wir alle haben schon sehr lange vor dem Internetzeitalter in sozialen Netzwerken gelebt. Zu diesen Gemeinschaften zählen unter anderem Familien, Kollegen und Kolleginnen, die Kirchengemeinde, der Chor, der Fußballverein oder die Schulklasse und vieles mehr. Der Mensch erlebt sich nur in Gemeinschaft – darum braucht er sie. Ganz gleich ob Kinder oder Erwachsene.
In sozialen Netzwerken jenseits des Internets treffen wir Verabredungen und tauschen uns zu allen möglichen Dingen aus. Bei Sorgen und Problemen stehen einem Menschen in diesen Gemeinschaften hilfreich mit Rat und Tat zur Seite. In solchen Beziehungen bleibt es allerdings nicht aus, dass es auch zu Zwistigkeiten kommen kann. Ganz ähnlich verhält es sich bei sozialen Netzwerken im Internet. Mit entscheidenden Unterschieden.
Erwachsene nutzen soziale Medien anders. Die ersten Netzwerke im Internet widmeten sich mit LinkedIn oder Xing der beruflichen Orientierung. Dort wurden wichtige Kontakte geknüpft und Jobs angeboten. Als später Facebook & Co hinzukamen, schwappte auch das Privatleben ins Internet. Erwachsene nutzen soziale Medien, um mit anderen Kontakt zu bleiben, am Leben anderer teilzuhaben oder sich selbst darzustellen.
Kinder und Jugendliche nutzen soziale Netzwerke recht ähnlich. Aber es gibt einen eklatanten Unterschied. Während Erwachsene in der Regel ihre Ich-Findung bereits hinter sich haben, befinden sich Kinder und Jugendliche auf einem Weg und suchen nach Orientierung. Noch wissen sie nicht, wer sie eines Tages mal sein werden oder was ihnen die Zukunft in Sachen Beruf oder Liebe bringen wird. In dieser Lebensspanne sind sie äußerst unsicher und verletzlich. Darum sind für sie soziale Netzwerke ein probater Weg, sich und ihre Wirkung auf andere auszuprobieren. Aus diesem Grund stylen sich zum Beispiel viele Mädchen und nutzen Filter, um kleine Schönheitsfehler wie Pickel zu beseitigen. Sie machen sich oft älter und wollen mit ihren Vorbildern aus dem Netz oder ihren Freund*innen mithalten. Das ist aber leider meistens ein Rennen, das sie nicht gewinnen können. Aber davon lassen sich Töchter und Söhne nicht abhalten.
Soziale Medien sind heute ein Teil der Jugendkultur und ein digitaler Spielplatz, um sich auszuprobieren. Die meisten Netzwerke sind ab 13 Jahren, aber Kinder halten sich nicht daran und keiner der Betreiber kontrolliert das. Gerade wegen der negativen Eigenschaften würden viele Eltern am liebsten ihren Kindern deren Nutzung verbieten. Das wäre aber nicht nur unrealistisch, sondern auch wenig hilfreich. Schließlich müssen sie den Umgang mit den diversen Herausforderungen der digitalen Welt und den Gefühlen, die diese auslösen, erlernen. Nun können wir Kinder nicht vor allen negativen Erlebnissen bewahren, aber sie mit dem nötigen Rüstzeug ausstatten. Der beste Schutz ist, wenn wir mit ihnen über die Vorzüge und die Kehrseiten sozialer Medien sprechen, ohne den Hauch eines möglichen Verbotes darüberschweben zu lassen. Denn nur dann akzeptieren Kinder und Jugendlichen die Leitplanken, die wir ihnen für soziale Medien mitgeben möchten.
Kinder und Jugendliche sollten in sozialen Medien nicht...
Soziale Netzwerke gab es schon vor dem Internet. Dazu gehören Freunde, Familie oder der Fußballverein. Das sind alles Menschen, die du persönlich kennst. In sozialen Netzwerken im Internet bist du aber auch mit Leuten befreundet, die du nicht persönlich kennst. Einerseits kannst du dich so darstellen, wie du möchtest, dass andere dich sehen: cool, lustig oder schlau. Anderseits hast du nicht in Hand, wie andere darauf reagieren. Likes sind ja in Ordnung, aber bösartige Kommentare können für schlechte Gefühle sorgen.
Außerdem musst du wissen, dass solche Netzwerke nicht wirklich kostenlos sind, weil die Betreiber dich beständig ausspionieren und Geschäfte mit diesen Informationen über dich machen. Außerdem können Erwachsene mit dir in Kontakt treten, die es nicht gut mit dir meinen. Darum ist es wichtig, dass du nicht zu viel von dir preisgibst und nicht zu gutgläubig bist.