Noch vor wenigen Jahren bestand die Gefahr beim Gaming darin, dass Kinder an Spiele herankamen, die nicht für ihr Alter geeignet waren und die sie nachhaltig verstören konnten.
Das ist zwar immer noch ein Problem, aber es sind noch eine Reihe weiterer Herausforderungen hinzugekommen. Zum Beispiel, dass heute viele Spiele so konzipiert sind, dass sie kein klassisches Spielende mehr haben. Wie sollen Kinder dann ein Ende finden? Und was tun, wenn In-App-Käufe zum Geldausgeben verleiten?
Wenn Kinder und Jugendliche etwas machen, das ihnen Spaß macht, dann sind sie mit einer bewundernswerten Begeisterung und Ausdauer bei der Sache. Ähnlich wie beim Fernsehen verlieren sie in den Spielwelten jegliches Zeitgefühl. Das macht es sehr schwer, ein Ende zu finden. Es gibt aber noch einen anderen Grund: Viele Spiele verzichten auf ein klassisches Spielende. Sie bleiben offen und bieten keinen Abschluss. Wie sollen also Kinder ein Ende finden, wenn gar keins vorgesehen ist? Das ist durchaus vergleichbar mit einer Serie wie „Rote Rosen“. Da gibt es auch kein Ende.
Gar nicht. So richtig verhindern können wir das nie. Trotzdem ist das kein Grund, auf das Setzen von Grenzen zu verzichten. Kindern sind Eltern lieber, die ihnen etwas aus Gründen des Schutzes verbieten, als Eltern, die alles erlauben. Denn wenn alles gestattet ist, kommt das beim Nachwuchs nicht als „cool“ rüber, sondern als gleichgültig.
Viele Apps, die angeblich kostenlos sind, unterbrechen zum Beispiel immer wieder die Anwendung mit Werbung. Gerade bei Kindern kommt es vor, dass die gezeigte Reklame für Jüngere unangemessen sein kann. Auch ist es bei Werbung schon vorgekommen, dass durch einen unachtsamen Fingertipp ein Abo abgeschlossen wurde. Eine miese Nummer.
Cybermobbing kommt auch in Spielen vor. Das kann verbal durch Beschimpfungen und Drohungen geschehen, wenn Kinder und Jugendliche sich mit anderen per Kopfhörer und Mikrofon unterhalten. Außerdem gibt es Spieler*innen, die entweder nur stören wollen oder einem nur aus Jux den nächsten Spielzug absichtlich verhageln oder einen frühen Spieltod auslösen. Von solchen Erlebnissen berichten Schüler*innen immer wieder.
Die Gameswelt macht Spaß, ist aber nicht unbedingt sicher. Viele Spiele verzichten auf ein klassisches Spielende – darum ist es auch so schwer, aufzuhören. Hinzukommen noch die Verlockungen, immer wieder durch In-App-Käufen virtuelle Gegenstände zu kaufen, die dir nur das Geld aus der Tasche ziehen. Darum ist es besser, wenn die Kauffunktion deines Mobiltelefons abgeschaltet ist. Manche Kinder und Jugendliche werden in Games auch gemobbt, zum Beispiel indem sich alle gegen deine Spielfigur verschwören. Wirst du Zeuge oder Zeugin eines solchen Vorfalls, mische dich wie im echten Leben ein.