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Probleme

Cybergrooming

Der Begriff „Grooming“ heißt auf Deutsch „Anbahnung“ und klingt erstaunlich abstrakt und unkonkret. Gemeint ist damit aber, wenn Menschen mit pädophilen Neigungen sich Kindern und Jugendlichen nähern, um mit ihnen in einen sexuellen Kontakt zu treten. Das gilt auch für „Cybergrooming“, wenn die Täter sich über das Netz trickreich an Mädchen und Jungen heranmachen. Davor müssen wir Kinder und Jugendliche unbedingt schützen.

Ein Mädchen sitzt verzweilfelt vor einem Laptop und wird von einer Freundin getröstet.

Was ist der Unterschied zwischen Grooming und Cybergrooming?

Wenn früher ein Pädokrimineller auf dem Spielplatz Kinder ansprach, gab es Zeug*innen. Außerdem erregte es stets Argwohn, wenn Fremde das Gespräch mit Kindern suchten. Darum hatten uns schon unsere Eltern gewarnt, sich weder von Fremden ansprechen noch sich etwas von ihnen schenken zu lassen. Und auf gar keinen Fall sollten wir zu einer Person ins Auto steigen, die wir nicht kannten. Das gilt derzeit immer noch. 

Nur gehen die Täter heute mit Hilfe des Internets viel subtiler vor, da sie sich die Anonymität zunutze machen. Sie geben sich für jemand anders aus, richten ein Fake-Profil ein, verwenden ein Fake-Foto und behaupten, gleichaltrig oder geringfügig älter zu sein. Angeblich teilen sie "zufällig" noch die gleichen Hobbys und Interessen.  Das kann kein Kind durchschauen. Es muss gewarnt werden.
 

Zwei Kinder schauen auf einen Computerbildschirm mit der geöffneten Medienquiz-Seite.

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Wie warne ich Kinder vor Pädophilen im Netz?

Sprechen Sie mit Ihren Kindern offen über das Thema. Wer alt genug ist, ins Netz zu gehen, ist auch alt genug, die Wahrheit auszuhalten: Im Internet gibt es viele Menschen, die sich mit Kindern über Sex sprechen oder sich zum Sex verabreden wollen. Das ist nicht Ordnung! Darum sollen Kinder sich mit niemandem treffen, den sie nicht persönlich kennen. Und darum sollen sie auch niemals ihren echten Namen, ihre Telefonnummer und Adresse preisgeben. Sicher, das ist alles als Gesprächsthema sehr unangenehm, aber dennoch sehr, sehr wichtig. Das Kind muss Vertrauen haben, damit es sich im Falle eines Falles an Sie wenden kann.
 

Wo können Pädokriminelle Kinder und Jugendliche ansprechen?

Auf den modernen Spielplätzen im Internet. Das kann in sozialen Netzwerken geschehen, aber auch in Games, wenn es eine Chatfunktion gibt. Dort werden Kinder in ein Gespräch verwickelt und dann eingeladen, auf WhatsApp oder ähnlichen Plattformen weiter zu "plaudern".

Mutter sitzt mit ihren beiden Kindern auf dem Sofa und gibt Anweisungen am Laptop.

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Die Tricks der Pädophilen

Pädokriminelle gehen sehr viel raffinierter vor. Sie nutzen falsche Namen, falsche Fotos und machen falsche Altersangaben. Sie haben nur ein Ziel: Das Vertrauen ihres Opfers zu gewinnen.  

  • Vertrauen gewinnen

    Die Täter lassen sich sehr viel Zeit. Je länger es dauert, desto tieferes Vertrauen fassen Kinder zu ihnen. 

  • Meinung bestärken

    Außerdem geben sie den Kindern immer recht und bestärken sie in ihrer Meinung. Sie hören sich deren Probleme an und machen sich unentbehrlich, indem sie immer sehr verständnisvoll Ratschläge geben. Sie gaukeln Kindern und Jugendlichen vor, sie wären wirklich ernst zu nehmen. 

  • Von Freundschaft zu Liebe

    Irgendwann wird dann aus der Freundschaft mehr, denn die Täter lenken alles sehr geschickt auf das Thema Liebe. Für Kinder und Jugendliche ist das besonders aufregend, weil sich jemand in sie verliebt hat, der sie anscheinend sehr gut kennt und versteht. Diese "Liebe" schmeichelt Kindern, da sie sich von der gewöhnlichen Elternliebe unterscheidet. 

  • Treffen im echten Leben

    Haben sie sich ihre Liebe geschworen, kommt der nächste Schritt: das echte Treffen. Weigern sich Kinder, werden sie erpresst. Denn sie haben den Tätern sehr viel anvertraut und möglicherweise auch Fotos geschickt. Fotos aus dem Urlaub zum Beispiel, auf denen Kinder nur sehr wenig anhaben.

  • Vertrauen zu den Eltern

    Die inneren Konflikte der Kinder bleiben Eltern verborgen, wenn ihre Kinder kein gutes Vertrauensverhältnis zu ihnen haben.

Mutter tröstet ihren weinenden Sohn

Was tun im Notfall?

Entlasten Sie als allererstes Ihr Kind und versichern Sie dem Kind, dass es keine Schuld an dem Geschehen hat. Machen Sie Screenshot oder speichern sie die Chatdialoge ab und informieren Sie die Polizei.
 


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Kindgerecht erklärt: Cybergrooming

Im Internet gibt es leider sehr viele Erwachsene, die sich mit Kindern über Sex unterhalten oder zum Sex verabreden wollen. Das ist nicht in Ordnung! Darum ist es wichtig, dass du nie ...

... jemanden triffst, den du nicht aus dem echten Leben kennst.
... jemandem deine Handynummer gibst, den du nicht kennst.
... jemandem Fotos von dir schickst, den du nicht kennst.

Wenn dir etwas komisch vorkommt, wende dich an deine Eltern.