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Sprachassistenten

Sprachassistenten gibt es von Amazon, Apple und Google. Diese Geräte reagieren auf Ansprache durch ihre Nutzer*innen und haben in den letzten Jahren den Markt erobert. Sprachassistenten gelten zurzeit als innovative Errungenschaft, denn der Markt für Smartphones und Tablets bietet keine frischen Ideen mehr an, sondern setzt nur noch auf neue Modelle und bessere Kameras.



Besonders viele Abnehmer*innen findet Alexa von Amazon, einem Online-Kaufhaus. Die Bequemlichkeit der Funktion, dass Alexa-Besitzer*innen jetzt auf Zuruf Waren bei Amazon bestellen können, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber es gibt tatsächliche überzeugende Gründe für den Nutzen von Sprachassistenten.

Warum sind Sprachassistenten so erfolgreich?

Sprachassistenten besitzen eine exzellente Spracherkennung. Sie verstehen wirklich nahezu jedes Wort, ganz gleich ob sie etwas suchen, abspielen oder nach dem Wetter schauen sollen. Es gibt sogar Spiele. Die Programme für Alexa heißen Skills und sind meist kostenlos. Doch es gibt noch ein stärkeres Argument: In der Kommunikation mit digitalen Geräten konnte die Tastatur überwunden werden!

Niemand muss jetzt länger auf minikleine Buchstabenfelder tippen, um zum Beispiel etwas nachzuschlagen, zu suchen oder anzuhören. Das ist praktisch und zeitsparend. Aber auch besonders Menschen, die an Rechtschreibschwächen oder analphabetischen Zügen leiden, profitieren ebenso von dieser Erfindung wie Personen mit stark eingeschränkter bis nicht vorhandener Sehkraft. Auch Kinder, die des Lesens und Schreibens noch nicht sehr mächtig sind, zählen zu den eifrigen Nutzer*innen.
 

Weshalb sind aber Sprachassistenten auch umstritten?

Allgemein wird immer wieder die Befürchtung laut, dass diese Geräte uns heimlich belauschen. Dass sie meist auch noch an zentralen Orten in der Wohnung stehen, macht sie besonders verdächtig. Schließlich könnten sie theoretisch dazu in der Lage sein, jedes unserer privaten Gespräche mit anzuhören. Das sind zwar Bedenken, die sich auch mühelos auf jedes Smartphone ausweiten ließen, aber da scheinen die Vorbehalte geringer ausgeprägt zu sein, obwohl wir diese Mobilgeräte stets mit uns herumtragen. 

Die Hersteller*innen der Sprachassistenten beruhigen uns jedoch mit der Behauptung, dass ihre Geräte nur dann genau zuhören, sobald das entsprechende Schlüsselwort gefallen ist. Aber wie können sie eigentlich den Schlüsselbegriff erkennen, wenn sie nicht die ganze Zeit ihre digitalen Ohren spitzen?

Generell stehen ohnehin alle digitalen Geräte unter dem Generalverdacht uns auszuspionieren. Zwar können wir das nicht belegen, aber auch der Gegenbeweis bleibt aus. Am Ende setzen die willigen Nutzer*innen wie immer auf Verdrängung.

Welchen Nutzen ziehen Kinder und Jugendliche aus Sprachassistenten?

Ähnlich wie Erwachsene können Kinder und Jugendliche nach Informationen suchen, zum Beispiel wann der nächste Bus zur Schule fährt. Und das erstaunlich hürdenlos.

Aber machen wir uns nichts vor: Den größten Gewinn ziehen Kinder aus dem nahezu unerschöpflichen Unterhaltungswert der zur Verfügung stehenden Inhalte. Die Assistenten spielen Musik und Hörspiele ab, erzählen Witze oder bieten auch Spiele an. Zugegeben, das macht großen Spaß!
 

Welche möglichen Gefahren gibt es für Kinder im Umgang mit Sprachassistenten?

Mit Sprachassistenten können Kinder auch an Inhalte gelangen, die nicht für sie geeignet sind und sie möglicherweise verstören. Schließlich basieren die Funde auf den hörbaren Inhalten des Internets. Auch besteht die Gefahr, dass Kinder plötzlich Bestellungen zu Waren oder Essenslieferungen aufgeben.

Junge lauscht mit zugepressten Augen an einem Smart Speaker

Besonders junge Kinder könnten den Sprachassistenten für eine Art Freund*in halten, schließlich sprechen und antworten sie mit menschlichen Stimmen. Darum wäre es auch denkbar, dass Kinder besonderes Vertrauen zu ihnen fassen und sich ihnen bei Problemen anvertrauen.

Da die Nutzung so einfach ist, könnten durch die ständige Abspielbereitschaft andere Dinge wie zum Beispiel Hausaufgaben in den Hintergrund treten, weil der Kinderkrimi „Die drei ???“ jederzeit spannender ist.
Und: Wenn alles diktiert wird, können die eigenen Lese- und Schreibfähigkeiten abnehmen.

Was ist mit dem Jugendschutz bei Sprachassistenten?

Bislang gelten Sprachassistenten in Sachen Jugendschutz als nicht sicher.

Was können Eltern präventiv im Zusammenhang mit Sprachassistenten und Kindern tun?

  • Expert*innen raten von einem eigenen Gerät im Kinderzimmer ab.
  • Die Kauffunktion sollte immer deaktiviert sein.
  • In den Einstellungen der Geräte Alexa, Apple Homepod und Google Home bitte Sicherheitsmaßnahmen vornehmen.
  • Wie bei anderen Medien auch sollte es zeitliche Begrenzungen in der Nutzung geben.
  • Kinder und Jugendliche müssen über die Vorzüge und Nachteile Bescheid wissen.
  • Vergessen Sie nicht regelmäßig die Anfragen zu löschen.
     


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Kindgerecht erklärt

Sprachassistenten sind sehr praktisch, weil sie auf Zuruf reagieren. Du musst nichts mehr tippen, sondern kannst sie alles fragen. Ihre Spracherkennung ist sehr gut. 

Sie erzählen Witze, spielen Hörspiele ab und bieten Spiele an. Alexa bietet die meisten Programme an, sie heißen Skills. Sprachassistenten reagieren auf Anfragen, zum Beispiel wie das Wetter wird, was 15 x 727 ist oder wann der Bus fährt. Das ist toll und sehr bequem. Doch ähnlich wie bei Games und Streamingfilmen gibt es in der Nutzung kein festes Ende. Viele Sprachassistenten sind auch Shops – du solltest allerdings nichts kaufen oder bestellen.

Diese Sprachassistenten gibt es:

  • Alexa von Amazon 
  • Apple Homepod 
  • Google Home